Freiwillige, Studenten, Work and Travel – Wie sind Vorerkrankungen und psychische Probleme versichert?

Auslandsstudenten sind besonders anfällig für Ängste.

Freiwillige, Studenten, Work and Travel – Wie sind Vorerkrankungen und psychische Probleme versichert?

06.07.2016

Vorerkrankungen oder psychische Leiden sind bei Auslandskrankenversicherungen häufig ausgeschlossen. Bei einer 14-tägigen Urlaubsreise mögen solche Risiko-Ausschlüsse für den Reisenden noch überschaubar sein. Anders sieht es aus, wenn man für mehrere Monate ins Ausland geht, um dort zu leben, zu arbeiten und zu studieren.

Junge Menschen sind häufig gefährdet, psychische Probleme zu entwickeln. Das liegt zum einen am kritischen Alter zwischen 17 und 25, zum anderen auch an sich veränderten Lebenssituationen im Ausland. Oft sind Freiwillige, Studenten oder Work and Travel-Reisende zum ersten Mal für mehrere Monate weg von zu Hause. Sie finden eine völlig andere Umgebung vor und sind etwa als Freiwillige in der Entwicklungszusammenarbeit vor völlig neue Herausforderungen gestellt.

Hohe psychische Belastungen
Immer mehr junge Menschen reisen, studieren oder arbeiten in Ländern, in denen sie kritischen Situationen ausgesetzt sind. Gesundheitsrisiken sind nicht nur physisch sondern häufig eben psychisch bedingt. Auslandsstudenten sind besonders anfällig für Ängste: Die Familie ist weit weg und häufig in der Fremde haben sie noch keine neuen Freunde gefunden, denen sie sich anvertrauen können. Dazu kommt der Druck, im Studium erfolgreich zu sein, besonders wenn die Eltern zu Hause dieses Studium teuer bezahlen. Freiwilligenarbeit in sehr armen oder politisch instabilen Regionen kann ebenfalls sehr belastend sein.

„Häufig ist ein schneller Rücktransport ins Heimatland das beste Mittel bei einer psychischen Krise. Meist übernehmen Versicherer aber die Kosten dafür nur, wenn die Situation besonders kritisch ist. Viele internationale Versicherer behandeln psychische Erkrankungen nicht wie übrige Erkrankungen und bieten dafür kaum Versicherungsschutz“, so René Gillet, Experte für die Absicherung junger Bildungsreisender.

Bestehende Erkrankungen
Bei der Wahl des richtigen Versicherungsschutzes ist es sinnvoll, zu prüfen, ob und in welchem Umfang psychische Erkrankungen mitversichert sind. Auch die Frage nach Vorerkrankungen sollte man klären. Meist sind bestehende Erkrankungen überhaupt nicht versicherbar. Doch häufig haben die Betroffenen im Alltag keine Probleme. Deshalb gewähren einige Versicherer Schutz, wenn keine planmäßige Behandlung während der Reise ansteht und während der Reise nicht mit Komplikationen zu rechnen ist. Zwar kommt es immer auf die individuelle Situation an - wer aber die Risiken kennt und abwägt, kann auch mit einer bestehenden Erkrankung für eine befristete Zeit ins Ausland. Bei vielen Tarifen von Dr. Walter, wie PROTRIP-WORLD, AU-PAIR24 und den AIDWORKER-Tarifen sind sowohl die Erstbehandlung psychischer Erkrankungen als auch unter bestimmten Voraussetzungen Vorerkrankungen eingeschlossen.

AIDWORKER
ist eine Versicherung im Gruppenvertrag für Freiwillige, Entwicklungshelfer, Missionare und andere Fachkräfte im Ausland. Bei AIDWORKER24 ist die medikamentöse oder medizinisch notwendige stationäre Behandlung einer akuten psychischen Erkrankung bis zu einer Behandlungsdauer von 30 Tagen versichert. Auch ein Rücktransport aufgrund psychischer Leiden wird bezahlt, wenn er medizinisch notwendig ist.

PROTRIP-WORLD
ist speziell entwickelt für Auslandsaufenthalte als Au-pair, an der High-School, beim Work and Travel, als Freiwilliger, als Sprach- und Austauschschüler sowie als Student oder Doktorand. Versichern können sich junge Menschen aller Nationen. Bei bestehenden Vorerkrankungen und chronischen Erkrankungen sind bei PROTRIP-WORLD akute und unvorhersehbare Verschlechterungen des Gesundheitszustandes eingeschlossen. Die Behandlung eines Diabetikers, der durch die besonderen Umstände im Reiseland zum Beispiel einen Zuckerschock erleidet, wäre damit also versichert. Bei PROTRIP-WORLD ist zum Beispiel die ambulante als auch für die stationäre Notfallbehandlung eingeschlossen. Außerdem leistet der Versicherer telefonisch eine erste psychologische Hilfestellung, falls der Reisende in eine akute Notsituation gerät, in der er psychologischen Beistand benötigt.

AU-PAIR24
Bei der Au-pair-Versicherung AU-PAIR24 sind Vorerkrankungen ebenfalls unter bestimmten Umständen versichert. Auch die ambulante sowie stationäre Behandlung von psychischen Erkrankungen sind im Umfang eingeschlossen. Einmalig erstattungsfähig ist die Untersuchung einer akut aufgetretenen geistigen oder seelischen Erkrankung, ausgenommen sind jedoch Psychoanalyse und Psychotherapie.

Für junge Reisende, ist eine gute Absicherung gegen Gesundheitsrisiken besonders wichtig. Leistungen bei Vorerkrankungen oder psychischen Erkrankungen sind bei einigen Versicherern nicht genau beschrieben. Deshalb sollten Freiwillige, Studenten, World and Travel-Reisende genau prüfen, welche Fälle eingeschlossen sind und ob die Versicherung für ihren Auslandsaufenthalt am beste geeignet ist.

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