Expats legen großen Wert auf eine gute Gesundheitsversorgung

Expats legen großen Wert auf eine gute Absicherung im Krankheitsfall. (cc) Bilfinger / flickr.com

Expats legen großen Wert auf eine gute Gesundheitsversorgung

12.11.2013

Der Anteil der Langzeit-Expatriates hat sich seit 2009 fast verdoppelt: Mittlerweile sind 40 Prozent länger als fünf Jahre für ihren Arbeitgeber in der Ferne. Dadurch wird die Frage nach der Gesundheitsversorgung immer wichtiger.

Der Zugang und die Qualität der Gesundheitsleistungen im Zielland sind das wichtigste Entscheidungskriterium für deutsche Expats in spe. Das antworteten 58 Prozent der Befragten in einer Studie der Europ-Assistance. In Europa liegt der Durchschnitt bei 43 Prozent. Zwischen den einzelnen Ländern gibt es allerdings deutliche Unterschiede. Nur 31 beziehungsweise 30 Prozent der Franzosen und Briten finden die Gesundheitsversorgung wichtig. Auch US-Bürger finden eine gute gesundheitliche Versorgung nicht so wichtig. Sie legen dagegen viel Wert auf Schutzmechanismen vor geopolitischen und klimabedingten Risiken sowie auf ein gesundes und komfortables Lebensumfeld (jeweils 24 Prozent).

Einkommen ist weniger wichtig
Den Deutschen sind Einkommenszuwächse nicht so wichtig wie die Gesundheitsversorgung. Lediglich für 9 Prozent ist mehr Geld entscheidend. Immerhin für ein Fünftel der US-Bürger und sogar 23 Prozent der Polen im Ausland ist dies dagegen ein wichtiges Kriterium.

Unterschiedliche Risiken in den Zielländern
Am häufigsten schicken deutsche Unternehmen ihre Arbeitnehmer derzeit in die Vereinigten Staaten, nach China und nach Singapur. Aber auch Indien und Brasilien sind verstärkt Aufenthaltsorte deutscher Expats.  Die Entscheidung, eine neue Herausforderung in einem anderen Land anzunehmen, hat für Arbeitnehmer und deren Familien weitreichende Folgen. Je nach Gastland sind die Risiken unterschiedlich verteilt und oft nur schwer überschaubar. Arbeitnehmer, die für ihr Unternehmen ins Ausland gehen, sollten sich vorher ausführlich beraten lassen. Gerade beim Krankenversicherungsschutz gibt es einiges zu beachten.

Zwei Arten der sozialen Absicherung
Mit vielen Ländern bestehen Sozialversicherungsabkommen. So können Mitarbeiter im deutschen Sozialsystem versichert bleiben, wenn es sich um eine zeitlich befristete Entsendung handelt. Entstehen dann bei der gesundheitlichen Versorgung zusätzliche Kosten, muss der Arbeitgeber nach § 17 Sozialgesetzbuch V dafür aufkommen. Diese Mehrkosten werden in der Regel durch Versicherungen übernommen, die der Arbeitgeber in Deutschland abschließt.

Immer häufiger bekommen Mitarbeiter jedoch Anstellungsverträge im Ausland. Es handelt sich dann nicht mehr um eine Entsendung, sondern um eine sogenannte Lokalisierung. Der Mitarbeiter verbleibt dann nicht mehr in der deutschen Sozialversicherung, stattdessen gelten die Prinzipien des Gastlandes.

Probleme im Krankheitsfall
Neben der gesetzlichen Rente – möglicherweise entsteht eine Rentenlücke – ist auch die Absicherung im Krankheitsfall betroffen. Der Mitarbeiter ist bei einer Lokalisierung nicht mehr durch die gesetzlichen Kassen geschützt. Eine herkömmliche private Krankenversicherung zahlt zwar die Behandlungskosten im Ausland. Doch oftmals rechnen ausländische Kliniken höhere Sätze ab, die dann nicht vollständig übernommen werden. In diesem Fall bleiben die Mitarbeiter auf den Restkosten sitzen.

Was viele nicht wissen: Im Ausland leistet die Private Krankenversicherung oftmals keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Lediglich bei einem stationären Krankenhausaufenthalt wird ein Tagegeld fällig.  Ist ein Arbeitnehmer aber wegen eines Bandscheibenvorfalls oder einem Beinbruch arbeitsunfähig – zu Hause – gibt es keine Lohnersatzleistung.

Internationale Krankenversicherung
Der Krankenversicherungsschutz ist in vielen Ländern nicht auf deutschem Niveau. Es kann daher sinnvoll sein, eine Internationale Krankenversicherung für den Zeitraum des Auslandsaufenthaltes abzuschließen. Arbeitnehmer sind für ihre richtige Absicherung selbst verantwortlich. Ein erster Schritt kann ein Versicherungsvergleich im Internet sein. Expats sollten sich aber auf jeden Fall auch umfassend persönlich informieren: Entweder im Zielland oder bei einem Berater im Heimatland. Auslandsversicherungsexperten wie Dr. Walter kennen die Bedürfnisse deutscher Arbeitnehmer und unterstützen Expats individuell bei der Suche nach der richtigen Versicherung für den Arbeitsaufenthalt im Ausland.

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