Sicherheitsforum bietet neue Erkenntnisse zum Schutz von Einsatzkräften in Krisenländern

Sicherheitsforum bietet neue Erkenntnisse zum Schutz von Einsatzkräften in Krisenländern

07.03.2013

Seit dem Wegfall der Wehrpflicht ist die Nachfrage nach einem internationalen Freiwilligendienst nach der Schule deutlich gestiegen. Immer mehr junge Leute zieht es in die Ferne. Dabei verlassen sich Jugendliche und Eltern in Sicherheitsfragen auf Entsendeorganisationen, die diese Einsätze anbieten. In den letzten Jahren hat sich die Gefahrenlage von Hilfskräften weltweit verschärft. Die Vorbereitung auf und der Umgang mit Krisen wird daher immer wichtiger.

Professionelles Krisenmanagement stand im Mittelpunkt eines in Siegburg stattfindenden Sicherheitsforums. Zu diesem versammelten sich in dieser Woche über 90 Geschäftsführer, Vorstände, Personalreferenten und Krisenbeauftragte von Hilfsorganisationen. Veranstalter des Infotages war die Dr. Walter GmbH, ein Versicherungsmakler, der auf die Absicherung von Hilfskräften in Krisengebieten spezialisiert ist. In Diskussionen und Vorträgen ging es um die Frage, wie Einsatzkräfte richtig vorbereitet werden und wie Organisationen im Krisenfall richtig reagieren.


Intensive Vorbereitung entscheidend
Während der Veranstaltung wurde schnell klar, dass eine intensive Vorbereitung der Einsatzkräfte zu den wichtigsten Säulen eines guten Krisenmanagements gehört. Neben Informationsunterlagen und Schulungen bieten viele Organisationen ihren Reisenden Sicherheitstrainings an.
Der Umfang eines Sicherheitstrainings richtet sich nach Art und Gebiet des Einsatzes. Die Dauer des Trainings variiert zwischen einem Tag und mehreren Wochen. Freiwillige, Fachkräfte und Entwicklungshelfer werden in dieser Zeit darauf vorbereitet, wie sie in unterversorgten Gebieten mit Krankheiten, Unfällen, Gewaltandrohungen und anderen kritischen Situationen umgehen. Um eine hohe Qualität der Prävention zu gewährleisten, kooperieren viele Organisationen bei der Erarbeitung und Durchführung von Vorbereitungskursen mit Dachorganisationen bzw. Dachverbänden.


Eigenverantwortung wichtig
Auch die beste Vorbereitung hilft nichts, wenn es den Einsatzkräften an der physischen Konstitution oder dem Gespür für Gefahrensituationen fehlt. Das Beispiel einer Entführungssituation veranschaulichte dies deutlich: Die entführte Person verfügte über eine sehr gute sportliche Fitness. So fiel es ihr leichter, nächtliche Gewaltmärsche und Essensentzug zu überstehen. Psychischem Druck hielt die Person stand, weil sie in Sicherheitstrainings auf eine mögliche Entführungssituation vorbereitet worden war. Die Entführung nahm einen glücklichen Ausgang.
Wichtige Erkenntnis: Nicht jeder ist für den Einsatz in Krisengebieten geeignet. Die richtige Vorauswahl der Personen ist ein wichtiger Gesichtspunkt für einen erfolgreichen Auslandseinsatz.


Krisenstab und Krisenpläne müssen stehen
Zu jedem Sicherheitskonzept gehören Krisenpläne für verschiedene denkbare Krisensituationen. Diese müssen fertig in der Schublade liegen. Der Sicherheitsbeauftragte und der Krisenstab sind in den Plänen zu benennen. Die Verantwortungsbereiche und Kompetenzen sind klar zu definieren. Wichtig ist es außerdem, die Pläne in regelmäßigen Abständen an die aktuelle Situation in den Einsatzländern und an die personellen Veränderungen in der Organisation anzupassen. Verträge mit externen Sicherheitsunternehmen und passende Versicherungslösungen gehören ebenfalls in jedes vollständige Sicherheitskonzept.
"Ein gutes Krisenmanagement ist unabhängig von der Größe der Organisation möglich", ist das Fazit, mit dem Reinhard Bellinghausen, Geschäftsführer der Dr. Walter GmbH, die Veranstaltung zusammenfasst. Für kleine Organisationen macht es oft Sinn, sich für das Krisenmanagement mit anderen zusammen zu tun. Oder man richtet sich an Dachorganisationen oder Dachverbände.


Weitere Informationen zum Programm und Teilnehmerkreis des Sicherheitsforums:
www.dr-walter-sicherheitsforum.com/sicherheitsforum.html

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